Sich sicher fühlen und ohne Angst und Schrecken leben – sei es zu Hause, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum –, ist nicht nur ein Grundbedürfnis des Menschen, sondern auch integraler Bestandteil der allgemeinen Menschenrechte, wie sie im Dezember 1948, also vor knapp 70 Jahren, durch die Vereinten Nationen verkündet wurden. In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heisst es denn auch, dass «jeder […] das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person» habe und «dass der Staat verpflichtet [sei], die Freiheit seiner Bewohnerinnen und Bewohner zu schützen und Voraussetzungen zu schaffen, damit dieses Recht auch nicht von privater Seite verletzt werden kann» (Art. 3). Nach wie vor aber stellen grundlegende Rechte wie dieses ein für viele Menschen unerreichtes Gut dar. Dass besonders die Forderung nach Sicherheit in den eigenen vier Wänden für eine bedenklich hohe Anzahl russischer Frauen noch immer unerfüllt bleibt, hat uns heute Marina Pisklakova mit eindrücklichen und berührenden Worten erzählt.
Die Geschichten, Erlebnisse und Erfahrungen einer der führenden Frauenrechtsaktivistinnen Russlands, die ursprünglich als Luftfahrtingenieurin arbeitete und selbst keine häusliche Gewalt erlebte, sind dem Publikum dieser denkwürdigen FGZ im Gespräch-Veranstaltung nahe gegangen; gleichzeitig sind sie auch auf Interesse gestossen, wie die unzähligen Fragen seitens der anwesenden Schülerinnen und Schüler unterstrichen. In ihren Antworten schilderte Pisklakova, deren Geschichte auch Teil der durch die Robert F. Kennedy Stiftung ermöglichten Ausstellung Speak Truth To Power ist, nicht nur den schwierigen und herausfordernden Kampf gegen häusliche Gewalt und für die Rechte der Frauen, sondern forderte das junge Publikum mit den verheissungsvollen Worten «This world will be in your hands!» auch ganz direkt zum Einsatz für die Verwirklichung der Menschenrechte, wie sie allen Menschen unabhängig von Geschlecht, Alter und Herkunft zugesichert sind, auf.